Ich weiß nicht, was passiert ist. Oder wann. Irgendwann ist es passiert, und ich wurde müde. Müde vom Fußballzirkus, müde von den immergleichen Berichten auf den Sportseiten, müde von der Selbstherrlichkeit der Funktionäre, der Spieler, der Journalisten. Irgendwann habe ich mich nicht mehr aufgeregt, sondern dachte nur noch: Was solls.

Die Euroliga. Sollen sie machen, meinetwegen. Ich bin raus. Möglicherweise bin ich ein Romantiker und Nostalgiker, aber mir gehen diese Übungen in Kapitalismus auf die Nerven. Meine Emotionen sind mir zu wichtig, um ständig manipuliert zu werden. Ich will nicht mit „Highlights“ zugeschissen werden, die sich irgendwelche Idioten in Anzügen ausdenken, um Geld zu generieren und ihre Vormachtstellung zu zementieren. Ich will, dass meine Begeisterung für irgendwen oder irgendwas unschuldig bleibt, uninstrumentalisiert.

Die Unaufrichtigkeit, die Prinzipienlosigkeit, dieser ganze Egoismus und Eigennutz, das nervt mich. Da will ich nicht mit zusehen müssen, wie sich so ein Geck wie Hellmann Woche für Woche aufplustert. An die ganzen Sky-Nasen kommt nix ran, die merken noch nicht mal, was für idiotische Scheiße sie produzieren. Die schauen auf irgendwelche Zahlen und sagen dann: Läuft doch alles prima. Den Beckenbauer nehmen wir als Experten, den mögen die Leute. Eigentlich hat der bloß deswegen nen Mund, um sich da seinen Weißwein reinzuschütten. Rauskommen sollte da nach Möglichkeit nix. Aber was solls, die Leute fressen Scheiße, also geben wir sie ihnen.

Ja, das hat mich alles mürbe gemacht. Ich bin ein simpler Tümpel: man kann natürlich fortwährend Kacke in mich hineinschütten, aber irgendwann kippe ich halt um. Dann sind alle Fische tot. Jetzt muss ich mich erstmal klären lassen.

Das alles um zu sagen: Hier gehts ab heute weiter, einerseits. Um Fußball wird es sich aber nicht mehr ausschließlich drehen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.