Oh, diese Sumpfblüten der Leistungsoptimierung! Der Reisstest feiert im Profifußball mal wieder fröhliche Urständ. Aktuell bei Hannover 96, wo Mirko Slomka den Humbug seinem Kader zumutet. Der Reisstest, das ist so eine Art Handleserei mit verbundenen Augen: ein Fragebogen von Steven Reiss, um die Motivation einer Person zu ermitteln, warum also sie etwas tut und wie man sie dazu kriegt, etwas gerne zu tun. Teil dieses Fragenkatalogs sind auch einige „Untenrumfragen“ (taz), ob man von sich behaupten würde, sexuell zügellos zu sein, viele erotische Fantasien zu haben oder ob man insgesamt seinen Dödel gerne zur Freizeitgestaltung mitheranzieht.

Und diese Fragebögen werden dann ausgewertet. Das gibt bestimmt Ergebnisse! Wen juckt es da schon, dass diese an den Hoden herbeigezogenen Ergebnisse den wissenschaftlichen Wert einer handelsüblichen Coupé glatt unterbieten? Aber nein, es ist ja Wissenschaft! Sagen die Motivationsberater. Aus der taz:

Der mit den Untenrumfragen heißt Peter Boltersdorf. Auf seiner Visitenkarte steht „Motivationsberater“. Er sagt, es gehe nicht um Sex oder so, sondern um „Sinnlichkeit“. Denn: „Wer gerne schöne Tore schießt, dem kann man zur Motivation ein Video zeigen, in dem ihm etwas perfekt gelingt.“ Dafür bekommt dann der Herr Boltersdorf Geld.

Mein Gott, ich wär so gern Spieler bei Hannover 96. Dann wüsste ich nämlich was Schönes! Wenn Christian Pander bitte versprechen könnte, nie wieder Musik zu machen, das wär schon mal was.