Das sollen Spanier gewesen sein? Aber die haben doch von Anfang an aufs Tor geschossen. Von außerhalb des Strafraums! Und dann ach noch ein Kopfballtor. Von Silva! Man hatte fast den Eindruck, Spanien sei bisher schlicht unterfordert gewesen und bemühe sich jetzt das erste Mal, tatsächlich zu spielen (und zwar eine Runde „Wie zerlege ich Italien mit zwei Pässen“).

Denn Italien stand anfangs hinten bei weitem nicht so offen, wie es das Ergebnis suggerierte. Vorne lief es halt nicht. Gut, Cassano ließ sich derart oft abkochen, der blieb an jeder Wand hängen. Und Balotelli wirkte zu Anfang vom eher rauhen Empfang der Herren Ramos und Piqué, nunja, einigermaßen pikiert. Erst in der zweiten Halbzeit schwoll ihm dann der Kamm. Nach der Pause drohte dem Spiel kurzzeitig die Bremse auszufallen – aber kaum hatte ich auf mein Kommentatoren-Bullshitbingo-Kärtchen Schlagabtausch, offenes Visier und volles Risiko vermerkt, da failte Thiago Mottas Oberschenkel. Eine jener seltenen Vereltzungen, die einem Spiel weher tun als dem betroffenen Spieler. Italien nur noch zu zehnt, und das wars; am Ende war es eine Watschn.

Ähnlich wie Italien fiel mir bei dem Spiel nicht gerade viel ein, leichte Erschöpfungszustände auf der heimischen Coach, ich bitte um Entschuldigung. Eine Aufarbeitung der EM-Themen, die hier bisher nicht besprochen wurden, folgt die Tage. Ich danke derweil für die Aufmerksamkeit. Am 05.08. kommt Paderborn zur Hertha, kaum zu glauben, dass ich spätestens übermorgen diesen Termin erwarten werde wie Weihnachten.