Frankreich – Ukraine 2:0

Ich gebe zu, gestern vor dem Spiel in düsterer Stimmung gewesen zu sein, weil ich dachte: Die französische Offensive,, schön und gut, sie wissen, was sie spielen wollen; nur nicht, wie man dadurch Tore schießt. Eigentlich gefällt mir das System, dieses 4-2-@, dieses fortwährende Durcheinanderwuseln und hin- und herkreuzen. (An dieser Stelle sei auf den Kompetenznachweis Bela Rethys hingewiesen, der tatsächlich geglaubt hat, Benzema habe bis zu seiner Auswechslung „auf der zehn“ gespielt. Und Bela Rethy auf die zwölf.)

Bloß: wenn man sich wieder fortwährend in der gegnerischen Abwehr festrennt, und einer von diesen 25 Meter-Schüssen der Ukraine geht versehentlich mal doch ins Tor, was dann? Ich glaube nicht, dass diese Mannschaft prädestiniert dazu ist, ein Spiel zu drehen. Und dann muss ich mir immer sagen: Der Konjunktiv, Monsieur, ist der Tod des Genusses.

Es herrscht da ein gewisses, sehr elegantes laissez-faire: selbst für jeden Fehlpass gibt eine Lösung, und wir werden sie schon finden, wenn wir genug Zeit haben. Das hat etwas beunruhigend lässiges, eine Nonchalance, die ich schon deswegen nicht teilen kann, weil hinten drin Mexes steht, und wann immer ein Stürmer auf den zugeht, läuft die Angst mit.

Um so glücklicher bin ich jetzt mit der Erkenntnis, dass französische Leichtigkeit und eine gewisse Souveränität nicht ausschließen; obwohl, auch das war deutlich, die Ukraine harmlos bis zur Plüschtierigkeit ist. Aber beovr ich hier das Kritteln anfange, wring ich mir lieber einen Pastis aus dem Weißbrot. Santé.

England – Schweden 3:2

Ich bin intellektuell nicht in der Lage, Spiele aufzunehmen, nachdem ich die Franzosen gesehen habe, ich hab ausschließlich sinnloses Gebrabbel notiert. Aber ini hat brav mitgeschrieben, und Dembowski auch.